Sexuelle Bildung
Sexuelle Bildung und Prävention sexualisierter Gewalt gehören zusammen
Konzepte zur sexuellen Bildung sowie deren Umsetzungsmöglichkeiten sollten bei der Erarbeitung von institutionellen Schutzkonzepten mit bedacht werden. In pädagogischen Einrichtungen hat sich gezeigt, dass ein fehlendes sexualpädagogisches Konzept einen Risikofaktor darstellt. Umgekehrt kann eine professionell gestaltete sexuelle Bildung ein Signal sein, dass ein kirchlicher Rechtsträger bereit ist, aus der Vergangenheit zu lernen und präventives Handeln in den Strukturen und Arbeitskonzepte Berücksichtigung findet.
Unter der Rubrik „persönliche Eignung“ und bei der Personalauswahl sollten Aspekte wie Sprachfähigkeit zum Themenfeld Sexualität grenzachtend angesprochen werden, soweit dies von
der vorgesehenen Tätigkeit erwartet wird. Im Aus- und Fortbildungsbereich sollten einrichtungs- und zielgruppenspezifische Angebote der sexuellen Bildung ausdrücklich berücksichtigt werden (Quelle: Positionspapier Absatz 3.3).
Kinder brauchen Erwachsene, die mit ihnen über Sexualität sprechen und ihr Interesse an sexuellen Fragen aufgreifen. Denn kindliche Unwissenheit über Sexualität kann leicht von Tätern und Täterinnen ausgenutzt werden. Zudem fällt es Mädchen und Jungen leichter, über sexuelle Übergriffe zu sprechen, wenn sie die Begriffe für Geschlechtsteile und sexuelle Vorgänge kennen. Die Verantwortung für Sexualerziehung tragen Familie und Bildungseinrichtungen gemeinsam.
Sexualerziehung wird nicht dadurch überflüssig, dass Sexualität in unserer Gesellschaft allgegenwärtig ist. Im Gegenteil: Kinder und Jugendliche brauchen Orientierung im Dschungel der sexuellen und sexualisierten Botschaften und Reize. Insbesondere sollten sie früh den Unterschied zwischen Sexualität und sexueller Gewalt verstehen. Aber auch für Jugendliche, die vor allem mit Gleichaltrigen im direkten Gespräch, im Chat oder durch Jugendmagazine ihre sexuellen Fragen klären, ist es wichtig zu wissen, dass sie auf erwachsene Ansprechpersonen zurückgreifen können – aber nicht müssen. Auch wenn sie davon womöglich kaum Gebrauch machen, gibt dieses Wissen Sicherheit. (Quelle: UBSKM)
Bei unseren ►Materialien finden Sie u.a. das Positionspapier der Bundeskonferenz der Präventionsbeauftragten der deutschen (Erz-)Bistümer zur Gestaltung der Schnittstelle von Prävention sexualisierter Gewalt und sexueller Bildung. Dieses Papier betont den Zusammenhang zwischen der Prävention sexueller Gewalt und sexueller Bildung und spricht Empfehlungen aus, wie sich die daraus resultierenden Erkenntnisse auf die Inhalte der Präventionsarbeit in der Kirche auswirken sollen.